Karl-Heinz Radschinsky

deutscher Gewichtheber; Olympiasieger 1984 im Mittelgewicht; WM-Dritter 1981 und 1982 im Stoßen; neunfacher dt. Meister

Erfolge/Funktion:

Olympiasieger 1984

WM-Dritter 1981 und 1982

9x Deutscher Meister

* 23. Juli 1953 Beilngries

Der Oberpfälzer Karl-Heinz Radschinsky kann zweifelsohne als das "enfant terrible" des deutschen Gewichthebersports bezeichnet werden. 1984 wurde er überraschend Olympiasieger, im Jahr danach wegen Anabolikahandels vorübergehend festgenommen und Ende 1986 zu 18 Monaten Freiheitsstrafe, die auf vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie zu 35.000 DM Geldstrafe verurteilt. Radschinsky kehrte jedoch mit Erfolg auf die Heberbühne zurück, wurde für die Olympischen Spiele 1988 aber nicht berücksichtigt.

Radschinsky, der in dem kleinen Dorf Postbauer in der Nähe von Neumarkt lebt, absolvierte nach seiner Schulzeit zwar eine Lehre zum Elektriker, übte diesen Beruf jedoch nicht lange aus. Aufsehen erregte er zunächst nicht nur durch sportliche Erfolge: Nachdem er in einem Kaufhaus 1.000mal eine 100-kg-Hantel umgesetzt hatte, wurde er im Guiness-Buch der Rekorde verewigt. Auch nach seinem Olympiasieg verstand es Radschinsky, sich optimal zu vermarkten.

"Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als wenn ich kein Geld hätte", bekannte Radschinsky einmal. Autogrammstunden und Fernsehauftritte machten ihn zum Aushängeschild des deutschen Gewichthebersports, ehe die Polizei im Frühjahr 1985 große Mengen ...